Donnerstag, 11. Oktober 2012

Bin ich schon drin?

So, noch nicht mal eine Woche um und schon bombadiere ich euch mit dem nächsten Eintrag, man könnte meinen ich mache hier drüben richtig Vortschritte!



Sonntag habe ich nun endlich mit dem angefangen, warum ich eigentlich hierhergeschickt wurde,
richtig, ich habe Klavier unterrichtet.
Da hier alles so perfekt organisiert ist und die nette Frau vom Musikinstitut, die für mich quasi zuständig ist, gar nicht gewusst hat, das ich hier her komme um Musik zu unterrichten, habe ich bis jetzt nur 2 Tage an denen ich am Musikinstitut “arbeiten“ muss, im Prinzip muss ich nur die kleinen Kinder, die Violine spielen, am Klavier begleiten.
Das ist aber ehrlich gesagt teilweise sehr nervenaufreibend, wenn man in einem kleinen Raum mit ca. 16 Kindern ist, die alle gleichzeitig Violine spielen. Na gut, wenn die Lehrerin sich vorne hinstellt und mit den Kindern anfängt zu üben, spielen zwar alle das gleiche, doch treffen leider wenn es hoch kommt, 5 Kinder den Ton und so ist diese Art von Unterricht zu Beginn doch sehr gewöhnungsbedürftig.
Umso mehr habe ich mich darüber gefreut, das mich nun schon einige Studenten gefragt haben, ob ich sie ihnen nicht Klavierspielen beibringen könne. Einige haben für den normalen Unterricht vom Musikinstitut keine Zeit und für andere ist es zu teuer. Ich habe mich also entschlossen, für umgerechnet ca. 3,50 Euro Klavierunterricht zu geben, sehr zu Freude meiner Schüler.
Die ersten Stunden haben auch sehr viel Spaß gemacht und mittlerweile habe ich bereits 6 Schüler
und es werden wohl noch ein paar mehr.



Nun folgt allerdings eine sehr traurige Nachricht...
Am Sonntag haben wir das erste mal in einem Fußballspiel nicht gewonnen, wir kamen nicht über ein 1:1 hinaus, obwohl wir in der zweiten Halbzeit jede menge hochkarätige Torchancen hatten und bestimmt 70% Ballbesitz, allerdings war unser Gegner auch eine der besseren Mannschaften hier und so denke ich, wir haben gute Chancen in dieser Saison den ersten Platz zu belegen.



Kommen wir wieder zu etwas erfreulichen, mein Geburtstag!
Na gut, so erfreulich ist das zwar nicht, aber es war ein sehr lustiger/überraschender Tag.
Mein lieber Mitbewohner hat mich am morgen mit einer kleinen Überraschung eine große Freude gemacht und so bin ich gleich voller guten Dinge in den Tag gestartet. Er hat mir, da ich sehr gerne sehr scharf esse, Chips mit Havanero-Geschmack und sehr leckeren Arizona Eistee gekauft. Dazu gab es noch einen kleinen Geburtstagsgruß.
Am Abend wurde dann für meine Freunde und mich ein Tisch in der Mensa reserviert und gedeckt, da habe ich mich schon ein wenig geschmeichelt gefühlt.
Es gab zwar keinen Kuchen für mich, als Ersatz aber einen Mars-Riegel der seinen Zweck auch erfüllt hat :) Natürlich haben die Leute, die mit mir an dem Tisch saßen, so laut für mich gesungen, das es die ganze Mensa gehört hat, und das auf 3 Sprachen... spanisch, englisch und deutsch.
Nach einer Weile kam dann Tierso, einer meiner besten Freunde hier in Mexiko, mit seiner Schwester Esther (was für ein genialer Reim?!) auf die Idee mich in einen Schneemann zu verwandeln. Damit ich das jetzt nicht groß beschreiben muss, folgt hier ein Foto von dem Abend.






Man kann sagen, danach war ich ein wenig durchnässt und hätte mich über eine warme Dusche gefreut, aber Moment: wir haben ja gar kein warmes Wasser! Blöd gelaufen.
Auf jeden Fall war es ein sehr lustiger Abend und ich hatte wirklich einen schönen Geburtstag hier in Mexiko.



Mittwoch, 3. Oktober 2012

Endlich geht es weiter

Sooooo, nachdem nun einige Zeit verstrichen ist, folgt ein Blogeintrag, in dem ich ein wenig über die ersten
5 Wochen hier berichte. Wahrscheinlich wird dieser Eintrag nicht ganz so humorvoll wie die ersten Einträge,
dafür aber auch nicht sehr informativ.

Was ist bis jetzt also hier so passiert und wie geht es mir hier eigentlich? Und wo bin ich überhaupt? 
Spaß beiseite, es ist gar nicht so leicht, möglichst viele Informationen hier jetzt unterzubringen und euch dabei
auch noch bei Laune zu halten aber ich gebe einfach mein Bestes.
Beim Smalltalk redet der Mensch ja ganz gerne über das Wetter, also fang ich doch einfach mal damit an.
Damit das Ganze allerdings nicht ganz so langweilig wie bei einem üblichen Smalltalk mit irgendeinem
Unbekannten ist, versuche ich mich einfach mal im Gedichte schreiben.

 Das Gewetter

 Die Sonne scheint recht lang und hell
 So erfreut sich der Körper über jede Brise
 Gewöhnt daran hat man sich allerdings recht schnell
 Blieb also aus die Wetterkrise

 Über 35 Grad ists am Tage gerne mal
 Und gibt es auch Gewitter viel
 Liegen mag es an der Lage hier im Tal
 Fühlts sich hier an tatsächlich sehr schwül

 Doch wenn der Himmel seine Pforten öffnet
 Regnets aus Eimern das glaubt man kaum
 Lange dauerts bis die Wolken sind erschöpfet
 Der kühle Regen ist des Gemütes Traum

 Bringt die Nacht nun endlich Kühle
 Am Morgen ist viel Morgentau
 Viel besser ich mich Nachts nun Fühle
 Schwitz ich nun nicht mehr wie Sau

Nach so viel Poesie machen wir einfach mal weiter.



Habe ich mich hier eigentlich schon eingelebt?

Ich denke, das ist tatsächlich recht schnell gegangen. Im Prinzip habe ich schon einen festen Tagesablauf,
der natürlich variiert. Aussehen tut es aber meistens folgendermaßen: Aufstehen tue ich bis jetzt so gegen
halb 8, da um 08:15 Uhr der Unterricht los geht, denn ich spreche ja noch kein Spanisch und das muss
ich natürlich lernen, auch wenn die große Motivation dazu noch auf sich warten lässt, aber was noch nicht
ist, kann ja noch werden :) .... Nagut, kommen wird sie wie ich mich kenne, wohl auch nicht mehr, aber
was muss das muss!
Der Unterricht geht bis 11:50 Uhr, also offiziell eigentlich bis 12:45 Uhr, aber auf Geschichtsunterricht
kann ich hier ohne schlechtes Gewisen ganz gut verzichten. Auf jeden Fall gibt es von 12:00 Uhr bis ca.
14:30 Uhr Mittagessen in der Mensa, die auf spanisch Comidor heißt.
Wenn ich nicht irgendwelche Sachen erledigen muss, was eigentlich auch nicht besonders oft vorkommt,
gehe ich in der Regel am Nachmittag zum Musikinstitut, um mich ein wenig am Klavier auszutoben, wenn ich
mich nicht gerade nach dem Mittagessen aufs Ohr hau (wahrscheinlich kommen da meine Ohrenschmerzen
 her?!) und ein paar Stunden später wieder aufwache und fast schon wieder zum Abendbrot gehen kann. Essen, schlafen, essen. Wer träumt spätestens jetzt noch nicht von Mexiko?
Am Abend habe ich entweder Fussballtraining oder gehe in die Turnhalle, um Volleyball oder Basketball zu
spielen. Demnächst werde ich mich aber noch im Fitnessstudio anmelden und mich dort noch ein wenig
verausgaben. So ein Alltag wäre in Deutschland auch sehr sinnvoll gewesen als nur am PC rumzuhängen,
aber das ist noch ein anderes Thema.
Mir geht es hier also richtig gut, vor allem wenn ich mit der besten Freundin, die man sich nur vorstellen kann
Skype :) 

Hier mach ich einfach mal eine Break, wie der Franzose sagt und morgen geht es mit spannenden, höchst
interessanten und hoch informativen Beiträgen weiter! Also, moachstes Guat uhnt hoabt a bissel Spaß dabei
In diesem Sinne, bis denne!

Euer Lifereporter aus dem mega krassen gefährlichen Mexiko, was sich bis jetzt als genau so sicher wie das
wunderschöne Wiefelstede rausgestellt hat.